Dreiflusstour ab Stuttgart

Dreiflusstour ab Stuttgart

Samstag, 18. Mai 2024: Es ist Pfingstsamstag und damit eigentlich traditionell eins der Wochenenden, an dem ich mit Arne eine Radtour innerhalb Deutschlands starte. Da der dieses Jahr leider ausfällt, musste ich also alleine starten. Die Vorhersagen sahen zunächst wenig rosig aus, schlussendlich ließ ich mich aber nicht von einem Start abhalten: Ohne einen so richtig echten Plan (um hier dem übergeordneten Titel mal wieder etwas näher zu sein), stieg ich also daheim in Stuttgart aufs Rad und fuhr los – erst einmal am Neckar entlang.

Die ersten 50km bis Göppingen waren dabei nicht unbedingt interessant – erst am Neckar bis Plochingen (im leichten Regen), dann an der Fils hoch. Die Strecke bin ich schon mehrfach gefahren, zuletzt durch Zufall vor drei Wochen. Kurz vor Göppingen radelte ich ein Stück mit einer Gruppe, die nach Prag unterwegs waren. Aufgrund der feuchten anderen Richtung trennten sich die Wege dann aber in Göppingen auch direkt. Die Fils war entsprechend der zweite Fluss des Tages:

Nach Geislingen an der Steige ging es selbige hoch – meine größte Sorge galt dabei nicht der Steige selbst, sondern ob sie wohl für Radfahrer offen sei, nachdem ein Schild die Sperrung aufgrund der Erneuerung von Straße und Radweg ankündigte… Ich hatte aber Glück und mit dem Rad durfte man noch hoch.

Es galt wilde Fluten zu durchqueren.

Die Steige selbst war weniger schlimm, abgesehen von den letzten 50 Metern, die ich tatsächlich schieben musste. Das aber wirklich sträfliche:

Wer sieht es? Richtig, es gibt nichts zu sehen! Keine Aussicht nach unten – das können die Italiener besser!

Die restliche Strecke war dann überwiegend bergab, durch die schwäbische Alb

zum dritten Fluss, und gewissermaßen dem Ziel:

Die Donau, die ich ein Stück östlich von Ulm erreichte. So ziemlich genau bei Kilometer 2566. Ich war also nicht in Ulm oder um Ulm, sondern eher um Ulm herum gefahren. Es war jetzt etwa 18 Uhr, ich war taktisch klug im letzten Supermarkt in BW noch vorher einkaufen (Auf Bayerns Öffnungszeiten falle ich so schnell nicht nochmal rein….), und so galt es langsam aber sicher Ausschau nach einem Quartier für die Nacht zu halten. Und das gestaltete sich aufgrund diverser Natur- und Landschaftsschutzgebiete gar nicht so einfach! Irgendwann gegen 19 Uhr hatte ich einen potentiellen Platz entdeckt – und schon kam ein älterer Mann mit Hund ums Eck. Beim wild campen sucht man eher Plätze, die weniger stark frequentiert sind… Allerdings handelte es sich hier um einen echten Glücksfall: Der gute fragte mich direkt ob ich gerade nach einem Platz zum Schlafen suchte, da er früher auch oft wild gecampt habe – und bot mir an, dass ich auf seinem Grundstück am See mein Zelt aufschlagen durfte.

Mein Abendessen derart luxuriös am Tisch genießen zu können, hatte ich gar nicht erwartet. Und der See bot dann auch ein bisschen Panorama:

Das seit dem Mittag extrem gute Wetter hatte mich hier dann etwas nachlässig werden lassen…. Ich hatte zwar direkt mein Zelt aufgebaut, aber meine gesamten Kochutensilien auf dem Tisch verteilt und die restlichen Taschen noch offen am Fahrrad hängen, als plötzlich Regen einsetzte! Also alles schnell ins Zelt geworfen, das Fahrrad untergestellt, und im Zelt das Abendessen zu Ende genossen, um mich dann auch dort umzuziehen und alles wieder zu verpacken… Jeden Tag brauche ich das auch nicht. Neben dem Regen donnerte es draußen auch immer wieder, das Zelt würde ich wohl am Abend nicht mehr verlassen. Dafür bot sich die Zeit an, diesen Artikel zu schreiben, denn man hat ja sonst nichts zu tun. Zum Abschluss noch die Übersichtskarte, für alle die mit der Lokalgeographie nicht komplett vertraut sind:

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