Pavia – Genua: Apennin-Querung

Pavia – Genua: Apennin-Querung

In Pavia legten wir am Donnerstag, 6. Juni, wie angekündigt einen Pausetag ein. In Pavia erledigten wir das, was man dort macht: Dom, Brücke, Eis essen, Pizza essen.

Es bleibt jedem selbst überlassen herauszufinden, welches der aufgezählten Dinge nicht abgebildet ist.

Am Nachmittag saßen wir dann einfach nur am Pool des Campingplatzes herum. Eigentlich nicht wirklich meine Lieblingsbeschäftigung im Urlaub, aber nach 7 Tagen Radfahren ging das schon.

Am Freitag, den 6. Juni ging es dann endlich wieder los! Es kribbelte schon in den Beinen nach einem Tag ganz ohne Fahren, und so starteten wir gegen 6:20 Uhr. Das erste Hindernis kam sehr schnell. Jemand hatte den Radweg durch den Ticino gelegt. Klassischer Anfängerfehler.

In Pavia selbst fuhren wir auch durch die berühmte Ponte Coperto.

Danach ging es eher etwas unangenehm weiter. Unser Weg führte uns überwiegend über Bundesstraßen, und dabei schnell auch über den Po. Auf der langen Brücke gab es zum Glück einen Fahrrad- und Fußweg!

Viel mehr Platz kann man sich kaum wünschen!

Weiter ging es auf überwiegend viel befahrenen Straßen. Teils mit, teils ohne Seitenstreifen.

Erst als wir weiter in die Berge und weg von größeren Orten fuhren, wurde es endlich etwas ruhiger – und dabei auch gleichzeitig noch sonniger!

Kurz vor der Auffahrt für den Pass des Tages kamen wir am malerischen Dorf Voltaggio vorbei:

Wir hatten leider nur nicht genug Zeit, die Szenerie zu begutachten: Der Apennin wartete vor uns nur darauf, von uns bezwungen zu werden!

Wie man sieht, das hat geklappt! Disclaimer: Ich habe den Appennin vor zwei Jahren auch schon ein paar Mal an höheren Stellen überquert als heute… Aber darum soll es nicht gehen.

Einen richtigen Pass gab es leider gar nicht – ein Passrestaurant fanden wir in Piano dei Grilli vor, in dem wir auch einen Kaffee erhielten. Für zwei Americanos reichte es nicht, da nur eine große Tasse auf der Maschine lag. Die Besitzerin (?) zeigte uns aber den riesigen Saal, der Platz für 400 Gäste bieten sollte. Sie fragte woher wir kamen, wir erzählten unsere Geschichte, sie erzählte uns dass sie früher von Barcelona nach Turin gewandert sei, über eine Dauer von 2 Jahren. Alles auf Italienisch, aber ich glaube die wichtigen Punkte verstanden zu haben.

Gegen 14:40 Uhr erreichten wir unseren Zielort des Tages, Busalla. In Busalla gibt es keinen Campingplatz, daher hatten wir im Vorfeld geprüft, ob es zumindest ein paar Hotels gab. Bei der ersten Adresse war allerdings niemand anzutreffen, dafür hing dort ein Zettel mit der Bitte um Anruf und Vorankündigung. Das hätte meine Italienischkenntnisse aber zu sehr strapaziert, und so entschieden wir uns nach kurzer Diskussion, einfach weiterzufahren. Wir hatten erst 90km auf dem Tacho stehen, da bot es sich einfach an.

Ich hatte Arne vor der Fahrt versprochen nicht zu sehr Gas zu geben (wenn ich alleine fahre, kann ich mich da manchmal schlecht bremsen), aber auch er hatte keine Widerworte. Also ging es weiter, und den Pass auch wieder hinab:

Das war erst einmal verdammt großartig! Passstraßen herunterfahren macht verdammt viel Spaß, das hatten wir schon am Bernadino gemerkt. Im Trockenen war es noch einmal deutlich besser. Das wurde aber auch schnell wieder getrübt: Wirklich viel früher als erwartet mitten in der Abfahrt ging die leere Passstraße sehr plötzlich in den Stadtverkehr von Genua über – und zog sich dann bis zu unserer Ankunft.

Ich hatte mich auf den ersten Blick aufs Meer sehr gefreut – und vor lauter Stadtverkehr habe ich ihn ganz verpasst. Arne war aufmerksamer!

Nicht, dass es ein besonders guter Blick aufs Meer gewesen wäre…

Schließlich kamen wir an – nach ein paar Kilometern mehr, als für heute geplant:

Damit ist ganz offiziell auch das dritte Gebirge überquert – das Mittelmeer zählt für mich aber noch nicht als erreicht, bis wir nicht wirklich nahe am Strand waren!

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