10.000km Schiene voraus!
Lang ist’s her, dass ich meinen letzten Reiseblog verfasst habe, mittlerweile über 7 Jahre. Als produktives Mitglied der Gesellschaft werden die Reisen kürzer, für den anstehenden Trip lohnt es sich aber durchaus mal wieder!
Der Plan ist einfach: Innerhalb von vier Wochen von Moskau nach Beijing reisen, und zwar klassisch-russisch mit der Eisenbahn! Die Planungen mit Arne begannen Anfang des Jahres, und die Route stand bis auf Details relativ schnell im Februar oder März schon fest! Ich habe das ganze mal versucht graphisch festzuhalten:
https://transsib16.files.wordpress.com/2016/08/route.png
Zum Erstellen eines halbwegs lesbaren Bildes (Anklicken zum Vergrößern) habe ich übrigens deutlich länger benötigt als ich bereit wäre zuzugeben. Russland ist mit seiner Größe einfach nicht für übersichtliche Karten gemacht.
Startpunkt der Reise ist Moskau, und zwar am 10. September um etwa 03:20 Uhr morgens. Beim Flüge buchen sah das nach einer super Idee aus, direkt den ersten vollen Tag zur Verfügung zu haben. Am 10.9. werde ich das eventuell temporär anders sehen. Wir werden uns ein paar Tage in Moskau akklimatisieren, um dann die große Fahrt Richtung Kazan, der Hauptstadt Tatarstans, richtig losgehen zu lassen. Die obige Karte ist hier etwas ungenau, da diese Strecke etwas südlich von Nischni Nowgorod verläuft. Von dort führen uns die Schienen über den Ural nach Westsibirien in das kleine Städtchen Tobolsk, etwas abseits der Haupttrasse der Transsibirischen Eisenbahn. Weiter geht es Richtung Osten (wohin auch sonst) nach Krasnojarsk. Wiederum ein paar Tage darauf rollt die Bahn um die Südspitze des Baikalsees herum nach Ulan-Ude, was für knapp eine Woche unser Sprungbrett (was für ein Wortspiel!) für Erkundungstouren um den See darstellen wird. Anschließend bringt uns die Eisenbahn weiter nach Chabarovsk, an der nordöstlichen Grenze Russlands zu China. Um die übersichtlich klingende Strecke bis zu diesem Punkt ein bisschen in die Perspektive zu rücken: Nach über 9200km auf der „klassischen“ transsibirischen Eisenbahn werden wir von hier mit der Fähre auf dem Amur übersetzen nach Fuyuan – Zumindest ist so der Plan. So richtig komplett sicher dass es hier tatsächlich und wirklich Fähren nach China gibt sind wir uns zwar nicht, aber irgendwo muss das Abenteuer ja bleiben.
In Fuyuan werden wir uns (hoffentlich) nur wenige Stunden aufhalten… Zitat der Sachbearbeiterin im chinesischen Visacenter: „Wo ist dieses Fuyuan? Ist das in China?“ Keine weiteren Fragen, die Reise geht von dort an in eine ungewohnte Richtung, nach Südosten. Ab Harbin befinden wir uns dann wieder auf einer der „klassischen“ Strecken, und zwar der transmandschurischen Eisenbahn. Der letzte (12 Stunden non-stop) Zug unserer Reise trägt uns dann an den letzten Bahnhof (Ich vermeide hier bewusst das Wort Ziel, denn das ist bekanntlich der Weg): Beijing. Nach mehr als 170 Stunden reiner Zugfahrt und über zehntausend Kilometern in den Knochen wird dort die Reise ausklingen.
Die Bahnfahrkarten haben wir schon vor einigen Wochen gekauft (da die Züge teilweise doch recht schnell ausgebucht sind), in den meisten Städten haben wir schon unsere Übernachtungsmöglichkeiten reserviert, und ich habe mir sogar eine neue Jogginghose zugelegt, um mich auch zugfein kleiden zu können. Soviel Vorbereitung grenzt gefühlt zwar schon fast an Pauschaltourismus, trägt jedoch auch zur steigenden Vorfreude bei!
Den ersten echten Reiseeintrag wird es hier dann vermutlich am 10. oder 11. September geben, wenn die ersten Eindrücke aus Russland vorhanden sind und verarbeitet wurden!
0 Gedanken zu „10.000km Schiene voraus!“
wir wuenschen Euch eine spannende und erholsame Reise. Auf die Berichte sind wir schon sehr gespannt.
Alles Gute
Dorothea und Wolfgang
Bro du schreibst verdammt geile Berichte! 😀 Hammer! Wir wünschen euch eine verdammt geile Zeit, heile Schienen und immer eine Pulle Vodka für den Notfall in der Tasche! Have Fun!
Gute Reise Jan. Viele neue Erfahrungen und Eindrücke.
Liebe Grüße, Marie und Stephan