Weiter durch Bratislava

Weiter durch Bratislava

Irgendwann in der Nacht auf Samstag, den 25. Mai, hörte es dann auch wieder auf zu regnen, und so konnte ich frisch und ausgeschlafen kurz nach 5 Uhr morgens (was stimmt mit mir nicht?) aufstehen, packen, Frühstück einkaufen, und entspannt um 6:30 mit der Tour des Tages beginnen – Länge unklar. Ich fahre seit gut 700 Kilometern an der Donau, die weitere Richtung sollte wohl also klar sein.

Es war neblig und ich kam nur schwer in Fahrt, letzteres ist aber vor dem ersten Kaffee immer so. Der Nebel sorgte aber zumindest für eine Überraschung, als plötzlich direkt über mir ein Verkehrsflugzeug auftauchte!

Gegen 8 Uhr fand ich ein für meine Zwecke tauglich aussehendes Plätzchen zum Frühstücken und Zelt trocknen.

Zelt trocknen steht meistens während des Tages an, da es morgens entweder von innen oder von außen eigentlich immer feucht ist. Und wenn ich es nicht zum Frühstück mache, vergesse ich es auch ganz gerne mal. Gegen halb elf kam das erste Ziel des Tages in Sicht:

Bratislava… So betrachtet sieht es ein ein bisschen nach Ostblockromantik aus. Etwas später kam dann aber die Altstadt in Sicht.

Besser. Ich hatte über eine Nacht in Bratislava nachgedacht, genug für einen Nachmittag findet sich in einer Stadt immer. Abschließend hatte ich aber keinen Campingplatz gefunden (einer war schon ausreserviert, der andere hatte dermaßen miese Bewertungen mit starkem Bezug bezüglich Diebstahl, dass ich das lieber bleiben ließ. Stattdessen gab’s einfach Kaffee und Apfelküchlein in der Altstadt.

Kaffee, Fahrrad, süßes Stückle und Aussicht sind immer eine gute Kombination. Bis der Apfelkuchen da war, wurde die Aussicht aber durch einen Reisebus ersetzt. Im Anschluss ging es weiter, und nach ein bisschen Städtefahrt war ich wieder auf dem Donauradweg. Das war dann ein bisschen wie an der Nordsee zu fahren. Auf dem Deich direkt am Wasser und mit unglaublich viel Gegenwind. Sogar ein paar Wakeboarder waren unterwegs!

Danach wurde es dann aber unangenehm zu fahren. Das Wetter war überwiegend bewölkt, aber trocken – aber dafür ging es ewig lange ohne Abwechslung einfach nur gegen den Wind geradeaus.

Besonders unangenehm: nicht einmal einfach abfahren war möglich, alle 10km gab es mal eine Abfahrt, so dass ich zumindest zwischendurch einmal erfolgreich Wasser holen konnte.

So zog sich der Tag… Nicht besonders lange hin. Gegen 16:30 hatte ich über 120km zurückgelegt, Reststrecke bis zum nächsten offensichtlichen Ziel Budapest: 195km. Eindeutig zu viel, um das bis zum nächsten Tag abzureißen, und somit ein guter Punkt zum Pausieren. Es donnerte in der Ferne, eine Gewitterwarnung war schon ab 16:00 gegeben, und so wartete ich ein wenig ab, stellte dann aber schon um 17 Uhr zumindest mein Außenzelt auf, sollte es sehr plötzlich regnen. Nicht besonders gut getarnt, aber zumindest an einem für Autos gesperrten Weg.

Anders als in Österreich ist wild Zelten in der Slowakei wohl zumindest geduldet, so dass ich das Risiko auf mich nahm. Beim aufziehenden Gewitter sind sowieso kaum noch Radfahrer unterwegs.

Streckenübersicht des Tages:

Außerdem erlaubte mir die gewählte Lokalität, endlich einmal ein Selfie direkt am Fluss zu machen – der ja gewissermaßen das übergreifende Thema dieser Reise ist!

Wer sich über die späte Veröffentlichung wundert: Mein Datenvolumen ist aufgebraucht, daher kann ich in der Wildnis nicht mehr sinnvoll Fotos hochladen – geschrieben habe ich den Text natürlich schon am selben Tag, ich hatte ja viel Zeit dafür…

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