Vilnius, Warschau & Auf Wiedersehen

Vilnius, Warschau & Auf Wiedersehen

Nachdem ich mir den Gesamteindruck von Tallinn nicht durch das Wetter habe trüben lassen, war ich entsprechend noch einigermaßen guter Hoffnung, dass es in Litauen sicher mit deutlich besserem Wetter weitergehen würde. Gewissermaßen bin ich ja in den sonnigen Süden gefahren!

Den ersten halben Tag in Vilnius verbrachte ich zunächst mit einem kurzen Stadtspaziergang, den ich dann aber doch nach einiger Zeit ziemlich durchnässt abbrechen musste… nicht gerade der ideale Beginn, den ich mir gewünscht hatte! Am nächsten Morgen (Dienstag, 11.2. wenn ich den korrekten Überblick habe) sah es allerdings schon deutlich besser aus, so dass ich mir zumindest bei leichter Bewölkung die Stadt anschauen konnte!

Man sieht, dass es eigentlich ganz nett ist… und auch ein wenig, dass dann leider doch wieder die Regenwolken aufzogen… Entsprechend konnte ich mich dann zumindest wieder einen guten Teil des Tages bei Kaffee erholen. Gegen Abend war es dann nochmal (halbwegs) trocken von oben.

Davon unbeirrt habe ich von Vilnius auch nochmal einen Tagesausflug gestartet, und zwar ins nicht so weit entfernt gelegene

Trakai

Wie so oft muss ich das offensichtliche beschreiben: Yeah, endlich mal wieder Schnee, der zumindest auch liegenbleibt! Nach Trakai musste ich unbedingt, weil ich vor einigen Wochen eher zufällig über ein Foto der örtlichen Burg gestolpert bin, die den passenden Namen…

Seeburg Trakai trägt! Im Schneegestöber die Burg zu erkunden, war mal wieder richtig witzig, da diese im Großen und Ganzen sehr gut wiederhergestellt wurde, und in der ein großer Teil der Burgsäle auch zu besichtigen sind. Genau wie in Turaida erkennt man aber auch ein ganz klein bisschen, wo Steine der Ruinen verwendet wurden, und wo doch eher neuere Backsteine eingesetzt wurden…

Im Schneegestöber macht’s natürlich trotzdem unglaublich Spaß, die Burg zu erkunden – mein inneres Kind halte ich da nur sehr ungern zurück! Wie das mit dem Schnee so ist, hielt dieser aber nicht den ganzen Tag – was zumindest noch einen etwas klareren Blick auf die Burg ermöglichte!

Nur ein kurzes Stück entfernt und nicht auf einer Insel gelegen, liegt sogar noch eine zweite Burg…

welche ich offenbar nur als Modell fotografiert habe. Man muss sich das entsprechend in groß vorstellen. Das lokale Burgmuseum hat da ein bisschen getrickst, und nachdem ich den Eintritt für die vermeintliche Besichtigung gezahlt habe, musste ich feststellen dass die Burg selbst für Renovierungsarbeiten komplett gesperrt war… und ich stattdessen eine doch recht mäßige Ausstellung über religiöse Artifakte in der kleinen Burgkirche besuchen durfte… Die Hauptsehenswürdigkeiten (also eigentlich nur die Seeburg) hatte ich damit auch abgeklappert.

Vom Wetter weiterhin geärgert (In Vilnius gab’s nochmal Regen), besuchte ich noch die für mich interessanten Museen in Vilnius – im Nationalmuseum hätte ich sogar noch ein klein bisschen mehr Zeit verbringen können… Trortdem entschied ich mich, meinen Aufenthalt in Litauen nicht mehr um weitere Stopps an anderen Orten zu verlängern, zumal ich mit der Kurischen Nehrung hier aber auch schon den sicherlich schönsten Teil des Landes besucht hatte. Als Zwischenstopp auf der Reise nach Hause legte ich deshalb noch zwei Nächte ein in

Warschau

Der Fairness halber muss man natürlich anmerken, dass Warschau (und Polen insgesamt) deutlich mehr als zwei Nächte bzw. den einen effektiven Tag, den ich in der Stadt hatte, verdienen – ein Foto des Kulturpalastes macht hier aber meiner Meinung nach deutlich, warum ich auch hier nicht mehr Zeit verbringen wollte:

Im typisch stalinistischen Stil fühlt man sich hier glatt fast wie in Moskau (nur dass ich dort immer bei besserem Wetter war). Den Rest des Tages wurde es leider nicht besser:

Entsprechend verbrachte ich auch diesen Tag mit viel Kaffee und einem Museumsbesuch. Überrascht anmerken muss ich, dass die Polen es in Warschau nicht so sonderlich mit der englischen Sprache haben… für eine Hauptstadt, die (wenn auch im Sommer) doch von vermutlich recht vielen Touristen besucht wird, einigermaßen überraschend. Mit Piktogrammen haben sie es dann teilweise auch nicht so, was dazu führte dass ich (glaube ich zumindest…) in einem Cafe potentiell versehentlich die Frauentoilette besucht habe. Zu meiner Verteidigung: Es war ein einziger komplett abschließbarer Raum und der einzige Hinweis war, dass ich beim Verlassen dieses Raumes ein bisschen böse von einer draußen wartenden Frau angeschaut wurde…. Ups!

Abschließend stand dann nur noch die Heimfahrt nach Stuttgart auf dem Reiseplan – vorgesehen hatte ich diese eher für den Sonntag den 16. oder Montag den 17. Februar, aber insgesamt wetterbedingt war meine Motivation mittlerweile auch auf einem relativ niedrigen Punkt angelangt, so dass ein oder zwei zusätzliche Tage daheim immer verlockender aussahen. In knapp 13 Stunden Zugfahrt (ohne Schlafabteil ist das auch für mich durchaus sehr lang), konnte ich abschließend ein wenig über den Urlaub sinnieren. Das Wetter hat in der zweiten Woche die Eindrücke natürlich etwas getrübt, schön war’s trotzdem, und natürlich immer noch deutlich besser als zwei Wochen arbeiten! Die Reisezeit war eigentlich nicht so ganz verkehrt, ich habe wohl nur einen auch im Baltikum recht warmen und entsprechend schneelosen Winter erwischt. Warm ist natürlich immer relativ, über 4 oder 5 Grad waren es selten – ich schreibe diesen Artikeln immerhin bei etwa 18 Grad in Stuttgart sitzend. Eine Winterreise ist immer ein bisschen ein Glücksspiel, dabei muss man sich im Klaren darüber sein, dass man auch verlieren kann. So waren die Erfahrungen es überwiegend in jedem Fall Wert (auf die eine Erfahrung zu Beginn hätte ich aber auch verzichten können), man kann auf den Bildern hoffentlich erkennen, dass es in den drei Ländern trotzdem sehr schön ist, und daher kann ich natürlich jedem nur empfehlen, die Region einmal zu bereisen. Wer sich das mit dem Glücksspiel nicht traut, sollte es dann vermutlich eher im Sommer wagen – aber da ist’s dann sicher nicht mehr so schön leer! 😉

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