Abschluss in Marrakesch

Abschluss in Marrakesch

Mit einer kleinen Verspätung von nur einem halben Jahr schaffe ich es jetzt tatsächlich doch noch, einen abschließenden Beitrag zur Marrokko-Reise zu schreiben!

Gegen 15 Uhr hatte ich nach der etwas anstrengenden Fahrt die Ouzoud-Wasserfälle erreicht, mein letztes Ziel vor Marrakesch! Nach den mehr oder weniger üblichen üblichen Dingen (Einchecken, Tee trinken, von Katzen belagert werden) hatte ich also zum Glück noch ausreichend Zeit, um mir die Wasserfälle auch anzuschauen! Ich hatte glücklicherweise ein Hotel nur 5 Gehminuten entfernt von den Fällen gefunden, so dass ich schnell meine Höhenangst bedienen konnte!

Aufgrund ihrer Nähe zur Stadt handelt es sich hier um ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge von Marrakesch aus – meiner recht späten Ankunft (und der Nebensaison) sei Dank war es allerdings alles andere als überlaufen! Ein paar andere Touristen waren natürlich schon dort, aus irgendeinem Grund sehe ich wohl aber einfach naiv genug aus, um auf jede blöde Art von Touristenfalle heinzufallen – das Gebiet kostet keinen Eintritt, und die untere Ebene ist ziemlich einfach durch einen Pfad zu erreichen, aber selbstverständlich müssen ein paar einheimische „Guides“ versuchen mir zu erzhälen, dass der Weg nach untn ohne ihre Hilfe vollkommen unmöglich zu finden und sehr, sehr anstrengend ist (sehe ich so schlecht zu Fuß aus?).

Ohne fremde Hilfe ging ich also den Weg nach unten an, von wo sich ebenfalls beeindruckende Blicke ergaben:

Der Blick lud natürlich ein zum Herumsitzen und Tee trinken. Auf dem Weg nach oben half mir mein naives Aussehen wieder dabei von einem windigen Händler angesprochen zu werden. Die Standard-Fragen bekamen von mir Standard-Antworten:
„Bist du zum ersten Mal in Marokko?“ – „Nein, zum vierten Mal.“ (Niemals zugeben dass man irgendwo zum ersten Mal ist)
„Woher kommst du?“ – „Dänemark.“

Auf die zweite Antwort sagte der Händler dann tatsächlich etwas auf dänisch zu mir… zukünftig komme ich dann vielleicht besser als Norwegen oder Island, wenn mich jemand fragt. Ich hab’s dann halt ganz cool weggelacht und ihn zu seinem dänisch gratuliert, bin dann aber lieber schnell geflohen.

Oben angekommen, kamen langsam auch die angenehmere Art von Einheimischen heraus: Die Affen!
Die Fälle sind bevölkert von kleinen Affen, von denen bei meiner Ankunft überhaupt nichts zu sehen war, dann aber plötzlich überall saßen!

Die kleinen sind leider längst nicht so scheu wie sie es eigentlich sein sollten, was wohl primär an der Fütterung durch Touristen (was natürlich nicht gerade gut ist für die Affen) liegt. Eine Touristin fand es sogar unglaublich lustig und toll, als die Affenbabys ihr auf dem Kopf herumgesprungen sind. Dass so ein Äffchen in einem Moment auf meiner Schulter sitzt und sich im nächsten Moment zur Entlausung durch seine Kollegen setzt, würde mich persönlich etwas beunruhigen. Aber jedem das Seine.

Vor Einbruch der Dämmerung hatte ich ausreichend Zeit, um mir Affen und Wasserfälle anzusehen, so dass ich am nächsten Morgen nach dem Frühstück direkt aufbrechen konnte zu meinem letzten Ziel: Marrakesch!

Die Fahrt nach Marrakesch war zunächst so ereignislos wie angenehm – es regnete zwar etwas, aber die Straßen waren für marrokanische Verhältnisse sehr gut, so dass ich die etwa 150 km nach Marrakesch in etwa 2 Stunden (sind halt trotzdem keine deutschen Autobahnen) abreißen konnte. In Marrakesch selbst war ich dann wohl so zwischen 10 und 11 Uhr unterwegs: Eigentlich hatte ich gehofft dass ich damit nicht mehr in die Rush Hour fallen würde, aber der Marokkaner steht wohl gerne spät auf… Tanken und meinen etwas mitgenommen aussehenden Wagen waschen lassen stand noch auf dem Programm, danach sollte es zum Flughafen gehen. Es ging also durch verwirrende Kreisverkehre, die irgendwie anders funktionieren als bei uns, grob voran. Die paar Kilometer in Marrakesch haben mich dennoch sicher noch eine weitere Stunde Fahrzeit gekostet.

Das Auto war dann relativ schnell abgegeben, und so konnte ich mich meinem letzten Tag in der großen Stadt widmen! Ein halber Tag ist natürlich nicht besonders viel, mir hat es allerdings auch gereicht!

 

 

 

Ich beschränkte mich bei meinem Besuch auf die Medina (die Altstadt), wo auch mein Hotel lag. Marrakesch war touristisch deutlich überlaufener als meine bisherigen Ziele, fast die gesamte Altstadt ist ein riesiger Markt. Neben dem zentralen Platz (oben) geht es hauptsächlich durch kleine Seitengassen voran!

Ich war noch ein wenig motiviert was Sightseeing betraf (zumindest mehr als Shoppen), so dass ich mir den örtlichen Palast mit Garten anschaute:

Marrakesch besitzt außerdem noch die Ben Youssef-Moschee, diese war aber leider bei meinem Besuch für Nicht-Moslems gesperrt – die Moschee soll wunderschön sein, leider musste ich sie mir so entgehen lassen. Als Ersatz habe ich mich dann noch in eine Gerberei schleppen lassen…

Vor allem für meine nicht so empfindliche Nase war dies ein… interessanter Aufenthalt. Mein Nicht-Guide, der dort einfach nur in der Gegend wohnt und natürlich kein Geld von mir haben wollte dafür dass er mich dorthin führte, verfluchte mich dann noch etwas als ich weder im Lederladen seines Bruders einkaufen noch ihm Geld für seine Tour geben wollte. So läuft das Leben.

Am Abend wurde der zentrale Hauptplatz (Djeema el Fna) noch geschäftiger: Mehr Menschen, Essensstände tauchten aus dem Nichts auf, es wurde musiziert und getanzt:

So ließ ich dann bei einem guten Abendessen den Urlaub ausklingen – am nächsten Morgen hatte ich noch ein paar Stunden in der Stadt, in der ich mein letztes Geld für Essen, Tee und ein Taxi zum Flughafen ausgeben durfte, um dann wieder in die Heimat zu fliegen.

Mein abwechslungsreicher Geburtstags-Kurzurlaub (der sich viel länger anfühlte als eine Woche) war damit beendet – und ich werde vermutlich nochmal wiederkommen müssen, um mir den Norden des Landes anzuschauen!

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