Zagreb: Hin und weg

Zagreb: Hin und weg

Nachdem wir am Samstag festgestellt hatten, dass unsere ursprüngliche Idee für Montag zu ein paar Problemen in der Umsetzung führen würde, musste ein neuer Plan her.

Idee: Montagmorgen Fahrt von Ljubljana nach Sarajevo, Ankunft gegen Mittag, und wir können den halben Tag noch nutzen.

Problem: Der Bus braucht für die Strecke etwa 11 bis 12 Stunden. Das hätte entweder Abfahrt um 1 Uhr morgens und Ankunft am Mittag oder Abfahrt gegen 8 Uhr morgens und Ankunft abends gegen 7 Uhr abends bedeutet. Beides nicht optimal.

Lösung: morgens mit der Bahn nach Zagreb, dort den Tag verbringen, und dann mit dem Nachtbus nach Sarajevo.

Entsprechend wurde dies auch umgesetzt. Ein einfacher Plan, die Tickets hatten wir bereits am Sonntag besorgt.

Kurz vor 12 Uhr Mittag liefen wir ohne Verspätung, dafür nach unserer ersten innereuropäischen Passkontrolle seit mindestens einer halben Ewigkeit (haben wir Schengen verlassen? Wir sind nicht sicher…), in Zagreb ein.

Ohne Kleingeld für die Bahnschließfächer machten wir uns also mit vollem Gepäck auf zum Tagesausflug in Zagreb. Das Wetter war freundlich und warm, die Stadt macht einen netten Eindruck: Alte Gebäude, ein paar Prachtbauten, eine Kathedrale.

Auf dem Marktplatz führte das Militär vor, wie ihre Kampfhunde mit ungeliebten Gästen umgehen können.

Nach der obligatorischen Kathedralenbesichtigung

entdeckten wir den lokalen Markt, was endlich mal eine angemessene Reisemahlzeit ermöglichte! Eine Viertel Wassermelone, ein großes Stück Käse (bestimmt irgendwas lokales) und ein Paket Waffeln aus dem Supermarkt bildeten unser Drei-Gänge-Menü auf dem Kirchenvorplatz. Besonders die Melone hatte natürlich gewaltiges Einsaupotential, was auch gut genutzt wurde. Gibt leider keine Fotos, aufgrund meloniger Hände! 

Gut gestärkt erkundeten wir dann mal die Innenstadt, um sofort in die Caféstraße schlechthin einzubiegen. Sehr viel mehr außer der Kathedrale gab’s nämlich in Zagreb auch gar nicht zu besichtigen, was die Pausenquote in die Höhe treibt.

Ein potentiell entspanntes Ziel konnten wir noch ausmachen: Der Botanische Garten! Allerdings eher auf die gemütliche Art ohne großes Tempo. Die Caféstraße stellte sich als deutlich länger heraus als erwartet… Und um die Ecke gab’s gleich noch eine Caféstraße. Und um die nächste Ecke gleich noch eine. Und noch eine. Und…

Kurz gesagt: Zwischen den Cafés/Bars/Restaurants der Innenstadt befindet sich vielleicht auch mal ein anderes Geschäft. Vielleicht. Und nicht zu groß, man braucht den Platz ja um draußen zu sitzen! Getränke bekommen sollte also nicht so schwierig sein.

Auf unserem Spaziergang kamen wir aus Versehen noch durch eine Kapelle:

Es handelt sich hierbei sozusagen um den McDrive der religiösen Einrichtungen: Schnell in der Mittagspause auf dem Weg ins nächste Café durch die Kapelle, das Gebet sprechen, und weitergehen. Die kroatische Kirche geht mit der Zeit! 

Auf dem weiteren Weg fanden wir eine schöne Aussicht über die erwähnte Innenstadt:

Und direkt daneben, mancher wird es ahnen: ein Café. Rucksäcke ab, hingesetzt, gewartet… Kam nur leider niemand. Verdammt, doch nicht immer so einfach hier ein Getränk zu erhalten! Nach gut einer Viertelstunde beschlossen wir dass wohl geschlossen war, in der Nähe gab es einen Supermarkt… Dann halt so.

Arne ging drei Bier holen (es war ja schon Nachmittag), kann irgendwann zurück, und etwa dreißig Sekunden nach dem Öffnen derselbigen kam tatsächlich ein Kellner raus, um uns rauszuwerfen. Großartig, unserem Selbstverständnis nach sahen wir eigentlich noch ansehnlich genug aus um am Tisch bedient zu werden, aber das sieht wohl nicht mehr jeder so.

Das Getränk in der Sonne genießen konnten wir auch so, und danach ging es langsam Richtung Botanischer Garten – um dort angekommen festzustellen, dass dieser montags um halb drei schließt.

Das weitere Programm stand damit fest: Kaffee, Abendessen, sein wenig durch die Stadt schlendern… Ab acht Uhr gab es dann zwar auch den ein oder anderen Regenschauer, der uns aber nicht mehr groß gestört hat. Um 22 Uhr war sowieso Abfahrt des Nachtbusses nach Sarajevo – wo ich diesen Eintrag auch gerade verfasse. Ich hoffe auf eine entspannte Fahrt, wer sich beim Lesen über das Veröffentlichungsdatum wundert: Die Fotos (teilweise von Arnes Kamera) fehlen noch, und mit der Ausfahrt aus der EU nach Bosnien-Herzegowina hat auch das praktische EU-Roaming ein Ende. Entsprechend verzögern sich die Einträge jetzt auch wieder ein wenig – keine Panik, wir leben vermutlich immer noch alle! 

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